Mittwoch, Februar 14, 2007

Unverkrampft

anders kann man den Umgang der Schweizer mit Bargeld nicht nennen. Mittlerweile ist mir das sympathisch, auch wenn ich mich immer noch ein bisserl komisch fühle, wenn ich Tonnen Bargeld druch die Gegend schleppe.
Ganz anders dgegen die Sparkassentypen in Deutschland.
Wir Jetsetter haben ja noch ein deutsches Konto bei der Stadtsparkasse München. Damit wir aber hier an unser Geld kommen, mussten wir es nach Weil am Rhein blitzüberweisen lassen. Toll schon die Leistung der Münchner, die Bearbeitungsgebühr vom zu überweisenden Betrag abzuziehen und nicht vom Konto. Ganz ehrlich, wenn ich sage: "Können Sie bitte 20 000 Euro transferieren?", dann gehe ich davon aus, dass ich auch 20 000 Euro bekomme, und nicht 19 975 Euro.... Nun gut.
Wir dachten also, Blitzüberweisung bedeutet dann auch, dass wir das Geld irgendwie blitzartig abholen können. Weit gefehlt: nach einer quälend langsamen Personalienaufnahme, tatkräftig unterstützt durch eine Praktikantin ("Wo ist nochmal der Kopierer?"), gefolgt von dem Ausfüllen eines "Geldwäschebogens" (Hallo? Für dieses Geld haben wir mehr oder weniger hart gearbeitet, wieso fühlen wir uns auf einmal kriminell?), rücken wir zur Kasse vor. Nach Auffüllen der Bestände aus dem Keller wird mal ein grob geschätzter Haufen Scheine in die Zählmaschine geworfen. Nach dreimaligem Durchlaufen, fünfmaligem Verzählen und friseurartigen Nachfragen ("Haben Sie so eine grosse Rechnung zu bezahlen?" "....ist erst der Anfang") kriegen wir endlich unser Geld.
Da lobe ich mir doch die Schweizer Bankmenschen die am Telefon sehr irritiert sind, wenn man grössere Summen Bargeld vorbestellen will ("Ist doch Ihr Geld, das können Sie jederzeit holen.")
In diesem Sinne werden wir heute mal wieder Schweizer Bargeld für die Hausanzahlung abholen...ganz ohne Geldwäsche und Friseurgespräche.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ganz irre reich fühlte ich mich, als ich nach meinem Abi mein Sparbuch auflöste und das Geld auf mein neueröffnetes Konto transferierte. Ich ging also zur Sparkasse, hob bis auf eine Mark alles ab und trug etwas über 1000DM in einem Umschlag durch die Stadt zur Volksbank.

Das ist aber gar nichts gewesen im Vergleich zu den Summen, die ich für Holz, Klinker und diverses Baumaterial bar in der Schublade liegen hatte, weil ja immer alles bei Lieferung bezahlt werden musste.

Naja, gegen Eure Summen dürften das nur Peanuts gewesen sein, da ich unseren Anbau ja über zwei Jahre peu a peu finanzieren konnte, aber ist schon ein cooles Gefühl, so viel Geld zu verschieben, oder? ;-)

Karin hat gesagt…

Was machst du denn hier noch? Solltest du nicht ein Kind kriegen ;-)?
Naja, ich weiss jetzt zumindestens, dass die 1000-Franken-Scheine irre lang und lila sind, habe das erste Mal Euro-500er in der Hand gehabt und weiss jetzt, dass es da keine 1000er gibt....

Anonym hat gesagt…

Das Geld-vom-zu-überweisenden-Betrag-Abziehen hat meine meistgehaßte Bankkauffrau auch so wunderbar elegant hinbekommen, als ich für mein Auslandsstudienjahr dem "International Housing Office" vor Ort die Kaution überweisen sollte. Eigentlich schade, daß man all die pfiffigen Foltermethoden, die einem in so 'ner Situation spontan einfallen, als guter Christenmensch dann so schnell wieder vergißt.

Anonym hat gesagt…

Also wenns nach mir ginge, wäre Madame schon da! Aber was will man machen?! Ich sitze hier und warte, trinke Rotwein, esse zimthaltige Sachen, gehe ausgiebig spazieren und und und. Und zwischendurch stöbere ich durch die Bloglandschaft und nerve die anderen, solange ich noch kann! ;-)