Freitag, Juli 21, 2006

Getting sentimental

Da wurde das kleinste, nein jüngste Schwesterlein nun also 20. Bei dieser Gelegenheit wurde mir (schmerzlich) bewusst, dass wir uns nur wenige Monate die 2 vor dem Rest teilen. An sich keine Überraschung, bin ich nun ja seit ziemlich genau 20 Jahren fast 10 Jahre älter als sie.
Und um meinen treuen Lesern und mir ein rührseeliges "Ich werde 30 und fühle mich so alt" im Dezember zu ersparen, kommt der Rückblick auf meine golden Twenties halt jetzt schon.
An meinem 20. Geburtstag trennten mich noch vier Monate, ein grauenvolles Silvester und ein für mich ganz untypisches "aufgrund eines undefinierten Bauchgefühls über den eigenen Schatten springen" davon, meinen Traummann als solchen zu erkennen.
Nur wenige Monate in Traummannhänden brach ich dann auf in mein grosses Abenteuer: allein über den grossen Teich, allein der Forschung willen (naja, nicht ganz, sonst hätte ich evtl. das Praktikum in Iowa zum Thema Phosphorsäureester gemacht und nicht ein Biochemiepraktikum hier. Eine Wohnung fast am Strand können halt die grössten Weizenfelder nicht toppen.). Zum ersten Mal allein wohnen, zum ersten Mal allein unterwegs, das war schon hart für mich. Gottseidank kam der Hübsche für einen Monat zu Besuch. so konnten wir übrigens auch gleich das Zusammenleben testen. Fazit: klappt super ;-). Der einzige Wermutstropfen war, dass 20 3/4 ein blödes Alter ist, um in den USA einen drauf zu machen.
Tja, dann wurde weiterstudiert, mit dem Hübschen zusammen drei Monate fürs Diplom gelernt (eine Scheisszeit, wurde aber besser durchs Zuzweitscheissefinden.), nur abgelenkt von Karnickeln, die sonntag morgens durch die Fenster der Bibliothek starrten...
Nach den Prüfungen fingen wir dei Diplomarbeit bei einem der .... naja, lassen wir das, Professor an, zogen ein bisserl Halsüberkopf in die erste gemeinsame Wohnung nach Schwabing, wurden Katzeneltern, Dipl. chem.s, Doktoranden bei ebendem Professor, Dr. rer. nats., bekamen unseren ersten anständigen Job (Bewerbungsgespräch als Pärchen... sehr seltsam) und zogen deswegen in die wunderschöne Schweiz.
Dazwischen lagen der erste und letzte Pauschalurlaub, eine Rucksacktour durch Korsika, ein Haufen Caipi-Parties, der Beginn meiner Blondinenkarriere.. jaja, wir habens uns gutgehen lassen.
Dann, Weihnachten 2002 kam für mich (anscheinend als einzige) total überraschend ein wunderschöner Heiratsantrag, die Traumhochzeit im September, Traumflitterwochen auf Hawaii, der Beginn der Babyplanung knapp ein Jahr später, der Beginn meiner Bloggerkarriere, die schwere Zeit letztes Jahr, Little Q., mein Mamajahr.....
Nun ja, es lief bei mir ziemlich klassisch, aber wie auch immer, es ist sehr viel passiert. Ich bin ein viel glücklicherer Mensch als an meinem 20. Geburtstag.
Schwesterlein, du hast hoffentlich genauso schöne, intensive 20er vor dir wie ich.
So, wäre das erledigt, dann kann ich im Dezember getrost frustsaufen, Faltencreme kaufen und brauch mir keine Gedanken um weise Worte machen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe, dass ich auch bald sagen kann, eine Traumhochzeit gefeiert zu haben!! Die Letsch war jedenfalls schonmal ein Traum!!

Antrag unterm Weihnachtsbaum... kommt mir sehr bekannt vor ;o)) Nur 3 Jahre später.

In 25 Tagen ist es soweit. Aber unsre Flitterwoche geht nach Holland mit dem Wohnwagen *lach*